Sexualisierte Gewalt war lange Zeit ein Tabuthema, doch durch die Aufdeckung von Fällen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen erhält es zunehmend Beachtung.
Auch im Sport findet sexualisierte Gewalt statt. Gemeint ist damit eine Spannweite verschiedener Handlungen, bei denen es um die Ausübung von Macht mit dem Mittel der Sexualität geht. Dies können
- sexualisierte Gewalthandlungen ohne direkten Körperkontakt wie (non)verbale sexuelle Belästigungen, das Versenden von Bildern oder Textnachrichten mit sexuellem Inhalt, Pornografie, Exhibitionismus,
- sexualisierte Gewalt mit direktem Körperkontakt wie sexuelle Berührungen und nicht einvernehmliche Küsse, versuchte oder vollendete Vergewaltigung und
- sexuelle Grenzverletzungen im Sinne von Verhaltensweisen, die eine sexuelle Komponente aufweisen können, dies aber nicht zweifelsfrei tun und somit in einer Grauzone liegen,
sein. Maßgeblich dabei ist immer das individuelle Befinden, ob eine Handlung oder Situation als missachtend, verletzend, übergriffig oder gewalttätig empfunden wird. Dies kann sich mitunter von der Wahrnehmung der gewaltausübenden Person unterscheiden.
Im Sport liegt der Fokus auf dem Körper und gemeinsames Sporttreiben ist häufig verbunden mit Vertrautheit, Emotionalität, Berührung sowie mit Beobachtung und Kommentierung körperlichen Handelns. Dies findet sich auch in unterrichtlichen Situationen, bei Prüfungen und Labor-Untersuchungen, in der Umkleide oder bei geselligen Anlässen und erfordert eine besondere Sensibilität für individuelle Grenzziehungen.
Belästigungen und Gewalthandlungen mittels der Sexualität entfalten in Macht- und Abhängigkeitsverhältnissen eine besondere Problematik, aber auch unter Gleichaltrigen (z. B. unter Studierenden) oder Status-Gleichen (z. B. unter Wissenschaftler*innen) kann es zu sexualisierter Gewalt kommen.
Das Institut für Sportwissenschaft positioniert sich ausdrücklich gegen jede Form von sexualisierter Gewalt und möchte allen Studierenden und Mitarbeitenden ein sicheres und wertschätzendes Umfeld bieten. Dazu hat sich eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitenden und der Fachschaft gebildet, die sich mit der Prävention sexualisierter Gewalt beschäftigt und sukzessive verschiedene Bereiche bearbeitet.
Kontakt zu Anlaufstellen und Ansprechpersonen für Betroffene sexualisierter Gewalt
Kontakt zur Arbeitsgruppe
Prof. Dr. Judith Frohn (Arbeitsbereich Sportdidaktik)
Telefon: 0202 439 2010, Email: frohn[at]uni-wuppertal.de
Christian Hübner (Arbeitsbereich Sportpädagogik)
Telefon: 0202 439 2031, Email: chuebner[at]uni-wuppertal.de
Julia Sikorski (Fachschaft Sport)
Email: julia.sikorski[at]uni-wuppertal.de
zuletzt bearbeitet am: 18.11.2024